Die Gynäkologie - Geburtshilfe


In unserer Abteilung befassen wir uns mit allen Aspekten der Frauenheilkunde und Geburtshilfe und möchten zwischen den Patientinnen und den Ärzten ein echtes Vertrauensverhältnis aufbauen. Die Frauenheilkunde, auch Gynäkologie genannt, befasst sich mit der Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten rund um die weiblichen Genitalien und die Brust. Bei der Geburtshilfe begleiten wir die Patientinnen schon vom ersten Moment an; von der Beratung bei einem Schwangerschaftswunsch, zur Schwangerschaft, Entbindung und der Betreuung danach sowie bei der Behandlung des ungeborenen Kindes.

Egal in welcher Phase des Lebens Sie sich befinden, unsere Behandlung ist patientennah und individuell auf Ihre Bedürfnisse angepasst.



Liebe Patientinnen,

In letzter Zeit wurden unsere Gynäkologen immer häufiger nach ihrer Meinung zur Corona-Impfung gefragt. Da sich die Anfragen häufen, möchten wir gerne die Gelegenheit ergreifen, um Sie über die Impfung in Verbindung mit Kinderwunsch und Schwangerschaft zu informieren. Wir basieren dabei unsere Meinung auf den Berichten der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), dem „European Public Assessment Report (EPAR), den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) und stellen wie immer das Wohl unserer Patientinnen in den Vordergrund.

Sollen sich Frauen mit Kinderwunsch impfen lassen?

JA. Die verfügbaren Impfstoffe wurden auch an jungen Frauen und Männern mit Kinderwunsch getestet. Es wurden keine Impfstoff-bezogenen Veränderungen an den weiblichen oder männlichen Fortpflanzungsorganen beobachtet.

Die Impfungen produzieren im Bereich der Injektionsstelle Proteine, die der Oberfläche der Coronaviren – den sogenannten Spikes – ähneln und dadurch Immunzellen aktivieren spezifische Antikörper zu bilden. Auf den sozialen Netzwerken wird derzeit viel darüber spekuliert, dass aufgrund einer Ähnlichkeit zwischen dem Spike-Protein von SARS-COV-2 und dem Syncetin-1 Protein der für die Plazentabildung-Mutterkuchenbildung verantwortlich ist, eine Immunreaktion gegen den eigenen Körper (Plazenta-Mutterkuchen) entsteht. Diese würden zu einer Unfruchtbarkeit führen. Die Theorie ist nicht bewiesen. Das Corona-Spike Protein und die Syncytin-1 haben eine ähnliche, aber nicht identische Sequenz. Sie haben nur eine Strukturähnlichkeit von ca. 0.75%. Außerdem ist die Aminosäuren Sequenz im Protein Syncytin-1 für eventuelle Antikörper nicht direkt erreichbar.
Wenn die Impfung tatsächlich zur Unfruchtbarkeit führen würde, dann müsse auch eine Covid-19-Erkrankung zu einer Infertilität führen. Denn nicht nur nach einer Impfung, sondern auch nach einer Corona-Infektion bildet das Immunsystem Antikörper gegen das Spike-Protein.

Sollen sich Schwangere gegen Covid-19 impfen?

JA. Eine Covid-19-Erkrankung in der Schwangerschaft stellt eine ernsthafte Gefahr für Mutter und Kind dar. Im Vergleich zu Nicht-Schwangeren macht eine entsprechende Infektion sechsmal häufiger eine intensiv-medizinische Betreuung nötig. Eine Beatmung ist sogar 23-mal häufiger notwendig als bei der nicht schwangeren Vergleichsgruppe. Das Frühgeburtsrisiko ist bei COVID 19 positiv getesteten Frauen fast doppelt so hoch wie bei gesunden Schwangeren. Die Impfung schützt vor Erkrankung und gegebenenfalls schweren Verläufen mit unter anderem starken Durchblutungsstörungen in der Lunge und damit verbundenem Sauerstoffmangel. Wir empfehlen allen Frauen eine Impfung, um eine Covid-19-Erkrankung und deren Folgen zu vermeiden. Die erworbene Immunität kann durch den Mutterkuchen/die Plazenta die Immunität des Kindes stärken und somit die Herdenimmunität schneller und effektiver bilden.




 
Dr. A. Jacquet
Abteilungsleiterin